Unverständliche Formulierungen in alten Texten

Ab dem 19. Jahrhundert sind die meisten Texte relativ gut verständlich. Vereinzelt stolpert man über Wörter, die altmodisch erscheinen, aber Probleme beim Verständnis gibt es kaum. Schwieriger wird es, je älter ein Text ist. Dies liegt an der für uns ungewohnten Ausdrucksweise und manchmal auch an Fremdwörtern, die heute nicht mehr gebräuchlich sind. Dazu kommen vor allem in der Amtssprache lange, komplizierte Sätze mit geschraubten Floskeln.

Aus einem Brief von 1759 stammt folgender Satz:


„Was das Kaÿserlich-Königliche Directorium in publicis et cameralibus wegen des von G. naecher E. zu transferiren getragenden Sammelplazes dortlandiger Recrouten anhero gelangen lassen, haben Wir dem Herrn Generalfeldwachtmeister mittelst & per extensum hiebeÿ folgenden Nebenlage zu seiner Wissenschafft und weitern Direction mitzutheilen nicht entstehen wollen.“


(Text zur Verfügung gestellt vom Antiquariat Meixner)

Um solche Sätze verständlicher zu machen, gibt es verschiedene Hilfsmittel. Ich benutze unterschiedliche Wörterbücher, z. B. Die Amtssprache von Karl Bruns oder gerade für Dokumente aus Bayern das Buch Vom Abbrändler zum Zentgraf von Heydenreuter, Pledl und Ackermann. Für lateinische Fremdwörter ist das Mittellateinische Glossar von E. Habel und F. Gröbel hilfreich.

P. S.: Meine Dienstleistung umfasst in erster Linie die buchstabengetreue Umschrift in eine lesbare Schrift. Es ist keine Übersetzung ins heutige Deutsch. Schwer verständliche Wörter kann ich jedoch gern gegen einen Aufpreis recherchieren.