Altdeutsche Schrift lesen lernen

Die altdeutsche Schrift oder Kurrentschrift hat sich seit dem Spätmittelalter entwickelt. Heute ist sie vor allem unter dem Stichwort Sütterlinschrift bekannt. Dabei handelt es sich um eine Variante der altdeutschen Schrift, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Ludwig Sütterlin entworfen wurde. In der Nazizeit wurde die altdeutsche Schrift abgeschafft, nach 1945 aber wieder an vielen Schulen als Zweitschrift gelehrt.

Heute wird in der Schule nur noch die lateinische Schrift unterrichtet. Daher nimmt die Zahl derjenigen, die die altdeutsche Schrift lesen können, immer mehr ab. Somit wird es schwierig, beispielsweise alte Grundbuchakten oder Briefe der Großeltern zu entziffern. Auch Ahnenforscher stoßen an ihre Grenzen, wenn sie Geburtskurkunden aus früheren Jahrhunderten lesen wollen. An manchen Orten werden entsprechende Kurse von der Volkshochschule angeboten. Es ist aber auch möglich, die altdeutsche Schrift im Selbststudium zu lernen.

Grundlegende Kenntnisse der altdeutschen Schrift vermittelt Harald Süß in seinem Lehrbuch Deutsche Schreibschrift – Lesen und Schreiben lernen. Zum Inhalt gehören eine Einführung in die altdeutsche Schrift, Musteralphabete und einige leichte Übungstexte. In kniffligen Fällen, z. B. bei schwer lesbaren Buchstaben, hilft Roger P. Minerts Werk Alte Kirchenbücher richtig lesen. Seine Zielgruppe sind vor allem Ahnenforscher.

Häufig stehen in alten Handschriften unverständliche Abkürzungen. Dabei sind Abkürzungswörterbücher hilfreich. Hier kann ich vor allem den Schlüssel zu alten und neuen Abkürzungen von Paul Arnold Grun empfehlen.

Auch beim Lesen der altdeutschen Schrift gilt: Übung macht den Meister. Wenn Sie trotzdem nicht weiterwissen, können Sie gern unverbindlich bei mir anfragen. Ich bin auf die „Übersetzung“ (bzw. Transkription) alter Handschriften spezialisiert und helfe Ihnen gern weiter.